Hartl-Haus

Markt 36

Das Bürgerhaus mit barocken Bauteilen besitzt eine 1896 von Johann Weixelbaumer gestaltete historistische Fassade mit genuteten bzw. kolossallen Wandpfeilern sowie Schmuckdekor unter- und oberhalb der Fenster.

Denkmalschutz

Auszug aus dem Bescheid des Bundesdenkmalamtes vom 10. Mai 1995:

Bürgerhaus, Besitzgeschichte seit 1718 (Leinenweber Josef Andorfer) archivalisch belegt, bis 1800 die radizierte Krämerei, dann Schnitt-, Spezerey- und Materialwarenhandlung, danach Geschmeidlergerechtsame. 1896 im Besitz des Johann Wöss, neu fassadiert, sowie Änderung des Stiegenhauses und weitere Umbauten im Inneren durch Baumeister Weixelbaumer aus St. Martin. Angeschlossener Wirtschaftstrakt, Obergeschoß wohl Mitte des 19. Jahrhunderts zu Wohnzwecken ausgebaut. 1955 Schaufenstereinbau im Erdgeschoß.

Das zweigeschoßige Bürgerhaus liegt über schmaler langgestreckter Parzelle im Verband der nördlichen Häuserzeile der Marktstraße. Dreiachsige Schauseite mit Vorschußmauer mit waagrechtem Abschluß. Gliederung der Fassade durch profiliertes Kordongesimse und kräftiges Abschlussgesims, im Erdgeschoß genutete Lisenen, im Obergeschoß durchgehende Pilaster, jeweils mit Kieselsteinfüllung. Über drei Stufen erhöhtes Portal in der rechten Achse, Putzfaschenrahmung mit ausgestellten Ecken, in der Tiefe Türlaibung Rechteckportal in Steingewände, einflügeliges Türblatt von 1896. Fenster in profilierten Ohrenfaschen, im ersten Obergeschoß eingezogene segmentbogige Gesimsverdachung, Sturz- und Parapetfelder mit Kartuschendekor, Sohlbänke über Konsolen. Zugehörige Holzkastenfenster. Dachgeschoßfenster mit Bekrönungen, außenliegende, verstellbare Holzjalousien. Die durch Putzfelder gegliederte Attika wird durch ein vorkragendes Kranzgesims mit Perlstab und Würfelfries abgeschlossen.

Im Inneren flachgewölbter Seitenflur, hinter einer rezent eingezogenen Trennwand des 19. Jahrhunderts sechs barocke Kreuzgratjoche mit Stichkappen (teilweise abgemauert). Über dem Portal innen Datierung „1896“. Zwei straßenseitige Räume mit Flachtonnen, ein rückwärtiger tonnengewölbter Raum mit Stichkappen hinter Eisentüre mit Kreuzbändern. Granittreppe zum Keller, ein 1896 vergrößerter Raum mit Traversengewölbe, ein weiterer mit Tonnengewölbe mit unregelmäßigen massiven Untergurten. Vom Flur linksseitig abgehende zweiläufige Steinstiege von 1896. Im Obergeschoß zwei Räume mit Traversengewölbe, straßenseitiger Raum flachgedeckt. Im ehemaligen Wirtschaftstrakt ein Raum mit Riemlingdecke über querliegendem Unterzug. Zwei profilierte Türstöcke mit aufgesetzten Rosetten in den Ecken. Hinter kreuzbandbeschlagener Eisentüre Aufgang zum Dachboden. Pfettensparendach mit liegendem Dachstuhl, gekerbten und geschweiften Mittelpfetten, Stuhlpfetten und Bügen.

 

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